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Ägypten: Roms Orient-Handel mit Indien

Auf diesem Transportgefäß
In der römischen Hafenstadt Myos Hormos, dem heutigen Quseir-al-Qadim am Roten Meer, haben Forscher eine altindische Inschrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Die englischen Archäologen von der University of Southampton fanden den Text auf einer Tonscherbe, einst Teil eines indischen Transportgefäßes. Der Fund zeugt von der Bedeutung, die der Hafen für den Orient-Handel des römischen Reichs einnahm.

Die Inschrift ist in einer Kombination aus der tamilischen und der Brahmi-Schrift verfasst und besagt, dass das Gefäß in einem Netz getragen wurde. Es gibt Auskunft über die Form des Transports von Indien über den Seeweg nach Ägypten in das römische Reich. Die Römer importierten verschiedene Luxusgüter wie Seide, Perlen und Gewürze aus dem Orient und tauschten dagegen Wein, feines Geschirr, Glas und Stoffe.

Ägypten wurde 30 v. Chr. mit dem Sieg des Augustus über Marcus Antonius und Kleopatra zur römischen Provinz. Sie nahm aufgrund ihres großen Reichtums eine Sonderstellung unter den Provinzen ein und war die Kornkammer Roms. Erst 1994 konnten französische Forscher belegen, dass es sich bei der Stätte am Roten Meer um den wichtigen Handelshafen Myos Hormos handelt. Sie hatten an der Straße ins Niltal Tonscherben mit dem Namen der Stadt gefunden.

Neben Myos Hormos gab es mit dem Hafen Berenike ein weiteres großes Handelszentrum am Roten Meer. Bereits vor 30 Jahren wurden alt-indische Schriftzeugnisse in Quseir gefunden. Sie stammen allerdings erst aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Miriam Müller

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